Ein hirnloser Teufelspuk oder doch ein wunderbares Werk der Romantik?
“Das Marmorbild” ist eine romantische Erzählung von Joseph von Eichendorff, die 1819 erschienen ist.Die Reaktion nach der Veröffentlichung war überwiegend negativ. Die Menschen beschrieben das Werk als «hirnlose Teufelspuk» bei der man sich beim Lesen «zerstreut und betäubt» fühlte.
Die Hauptperson des Werkes ist einer junger Edelmann namens Florio, der sich von einer Venusstatue, die für ihn die perfekte Schönheit darstellt, angezogen fühlt. Er ist wie verzaubert und entfremdet sich von seiner Umgebung. Es entsteht ein Gefühlschaos zwischen Wirklichkeit und Realität.
Eichendorff war einer der bedeutensten Dichter und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er veröffentlichte zahlreiche literarischen Werke.Dazu gehörte auch das Marmorbild. Insgesamt wurden 5000 seiner Gedichte vertont.
Joseph von Eichendorff ist am 10.März 1788 auf Schloss Lubowitz in Preussen geboren. Während seiner Schulzeit ging er oft ins Theater und wirkte an Aufführungen des Schülertheaters mit. Durch sein Studium und Bildungsreisen machte er Bekanntschaften mit einigen bedeutsamen Schriftstellern seiner Zeit, wodurch er der literarischen Welt näherkam.Aufgrund einer Krankheit ging er frühzeitig in den Ruhestand und widmete sich komplett dem Schreiben. 1857 starb Eichendorff in Neisse.
Thematisierte Schwerpunkte der Novellesind die Liebe und die Natur. Die Liebe ist ein typisches Motiv der Romantik. (um mehr über die Motive der Romantik zu erfahren, schauen Sie beim Podast vorbei) Florio, der sich in die Venusstaue verliebt und Bianca, die sich in Florio verliebt. In der Geschichte wird die Entwicklung von Florios Reife beschrieben. Vom Anfang als er von der Venusstatue verzaubert wird, bis zum Schluss als er von ihrem Zauber erlöst wird und wieder zurück in der Realität kommt. Auch die Natur spielt eine wichtige Rolle. Sie wird immer genau beschrieben und man kann sich alles gut vorstellen. Die Novelle ist mit seinen 50 Seiten schnell gelesen. Da sich das Werk nicht in die Länge zieht, wird es auch nicht langweilig. Eichendorff arbeitete in den Text sehr viele Gedichte ein, die beim ersten Lesen zwar manchmal schwierig zu verstehen sind, aber das Ganze etwas auflockern. Im Allgemeinenist das Werk beim ersten Lesen etwas herausfordern, da oftmals indirekte Mitteilungen vorkommen, die der Leser nicht deuten kann, wenn er die Handlung noch nicht vollständig kennt. Es ist auf jeden Fall vorteilhaft, wenn man das Werk mehrmals gelesen hat.Dadurch werden auch die Gedichte begreiflich.Ausserdem ist es empfehlenswert sich das Nachwort und die Anmerkung am Schluss des Buches anzuschauen. Dort werden die Hintergrundgedanken des Autors gezeigt.Typisch für die romantische Literatur ist die starke Bildhaftigkeit des Werkes. Der Text wird mit vielen Adjektiven und Adverbien gefüllt und es hatsubjektive Wahrnehmung und Eindrücke, wodurch das Werk gefühlsvoll wirkt. Der Autor lässt den Leser die Sehnsucht von Florio richtig spüren. Während dem Lesen befindet man sich wie in einer anderen Welt. Es ist, als würde sich der Zauber der Venus auf den Leser übertragen. Mit diesem Werk wollte der Autor seinem Publikum/ seiner Leserschaft mitteilen, dass man sich nicht vom äusserlichen Schein trügen soll. Das Marmorbild ist nicht nur von einem der berühmtesten Schriftsteller der Romantik geschrieben worden, sondern hat auch eine fantastische Handlung und sollte deshalb von jedem, der sich ein bisschen mit der Literatur befasst, gelesen werden.